Geburtstagsgruß
Otto Jungwirth ist aus meinem Leben nicht wegzudenken. Wenn er jetzt achtzig ist, so habe ich ihn durch zwei Drittel seines Lebens begleitet, in einem ständigen Austausch, der uns oft sehr nahe einander herangeführt und zeitweise auch voneinander entfernt hat. In diesem Wechsel lag stets etwas Ehrliches und Fruchtbares. Wir sind grundverschieden, es war aber jedem von uns wichtig, den anderen auch dort zu entdecken, wo ihm dieser nicht gleich verständlich erschien. Als Mensch wie als Maler ist Otto Jungwirth für mich seit je ein seltenes Beispiel für Lauterkeit und Ehrlichkeit. Er ist unfähig zum geringsten Kompromiss oder zum Schimmer eines Verrats an dem, worin er seine Aufgabe sieht, denn diese ist sein persönliches Anliegen und ein Ausdruck seines Wesens.
Das Alltägliche, das für die meisten Menschen ohne Zauber ist, erlebt er als eine Fülle von Lebendigem, das ihm auf Schritt und Tritt begegnet, mit dem Anspruch, von ihm wahrgenommen und dargestellt zu werden.
Daraus entsteht und besteht seine Malerei. Ihr Schwerpunkt liegt ebenso im Subjektiven wie im Gesetzmäßigen der bildnerischen Darstellung. Dadurch wird dieser Maler der Malerei und dem Dargestellten gerecht.
Ich danke Otto Jungwirth für unsere Freundschaft und wünsche uns beiden, dass wir sie noch lange genießen können. Eric Ess
www.ottojungwirth.at
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